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Neurologische Symptome

Neurologische Symptome

Alle Funktionen des Menschen werden durch das Nervensystem (Gehirn, Rückenmark, Nerven) gesteuert. Zu diesen Funktionen zählen Sehen, Hören, Sprechen, Denken, Bewegen, Empfinden von Berührung und Schmerz.

Durch neurologische Erkrankungen kann es zu Ausfällen oder Störungen dieser Funktionen kommen. In vielen Fällen spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

Übersicht

Besonders häufig treten Störungen von Sprechen und Sprache nach Schlaganfällen auf. Aber auch bei anderen chronischen Erkrankungen wie Parkinson oder Multipler Sklerose können diese gefunden werden. Weil das Vorliegen einer solchen Problematik die Kommunikation mit der Umgebung massiv negativ beeinflusst, ist eine entsprechende Therapie wichtig. Die Behandlung solcher Störungen wird durch die Logopädie durchgeführt.

Schluckstörungen können bei einer Vielzahl von neurologischen Erkrankungen auftreten. Dazu zählen Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose oder Morbus Huntington. Schluckstörungen haben einen großen Einfluss auf den Verlauf einer Erkrankung. Besonders wichtig ist das Verhindern einer Aspirationspneumonie. Dabei dringt Nahrung und Flüssigkeit in die Lunge ein und verursacht eine Lungenentzündung. Die Untersuchung erfolgt durch die Logopädie in Zusammenarbeit mit speziell geschulten Ärzten. Bei Notwendigkeit kann eine Videoendoskopische Schluckuntersuchung (FEES) durchgeführt werden. Dabei kann der Schluckvorgang mit einer Kamera direkt beobachtet werden. Wenn eine Störung vorliegt, kann in Zusammenarbeit von Logopädie und Diätologie die ideale Kostform gefunden werden.

Durch Erkrankungen des Gehirns kann es zu einer Einschränkung von höheren Hirnfunktionen kommen. Darunter versteht man Störungen des Denkens, der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses. Diese Probleme haben großen Einfluss auf das tägliche Leben und den Beruf. Ihre Erfassung erfolgt durch die Neuropsychologie und die Ergotherapie. Abhängig von Art und Ausmaß der Einschränkung werden spezielle Trainingsprogramme erstellt, um die Funktion zu verbessern. Darüber hinaus werden Möglichkeiten zur Kompensation im Alltag erarbeitet.

Durch eine Schädigung im Gehirn oder Rückenmark (z.B. nach einem Schlaganfall) kommt es zu einer Störung der Muskelspannung. Entspannende Einflüsse fallen weg, dadurch steigt die Anspannung im Muskel. Dieses klinische Bild nennt man Spastik. Weil durch die hohe Muskelspannung die Bewegung nicht mehr so locker möglich ist, entstehen Einschränkungen von Greiffunktion und Gehen. Zur Verbesserung können sowohl Medikamente als auch spezielle therapeutische Verfahren eingesetzt werden. Die Behandlung wird in Zusammenarbeit von Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten umgesetzt.

Bei neurologischen Erkrankungen kann es zu Störungen der Sensibilität kommen. Hierzu zählen zum Beispiel Störungen der Wahrnehmung von Berührung, Temperatur oder der Position einzelner Körperteile im Raum. Weil diese Informationen dem Gehirn fehlen, kann es zu Problemen mit dem Gehen, einem eingeschränkten Gebrauch von Gegenständen oder einer erhöhten Verletzungsgefahr kommen.

Durch eine Schädigung des Nervensystems (Gehirn, Rückenmark, Nerven) kann es zu unterschiedlichen Arten von Schmerzen kommen, die als neuropathische Schmerzen bezeichnet werden. Ein Bandscheibenvorfall führt zu starken, akuten Schmerzen. Diese werden durch die direkte Berührung des Nervs durch die Bandscheibe verursacht. Auch Schlaganfälle oder andere Schädigungen des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark) können Schmerzen verursachen. Deswegen nennt man diese Art von Schmerz auch zentralen Schmerz. Seine Qualität ist oft brennend oder ziehend. Zusätzlich gibt es auch Schmerzen, die durch eine Schädigung der peripheren Nerven verursacht werden. Eine besonders wichtige Ursache ist hier der Diabetes, aber auch andere Erkrankungen können eine sogenannte Neuropathie verursachen. Wenn der Schmerz länger als 14 Tage besteht, spricht man von einem chronisch neuropathischen Schmerz. Dieser benötigt eine besondere interdisziplinäre Behandlung. Dazu zählen die medikamentöse Therapie und therapeutische Maßnahmen durch die Physio- und Ergotherapie.

Der Gang kann sowohl durch eine zentrale Schädigung von Gehirn und Rückenmark als auch durch eine Verletzung von Nerven beeinträchtigt sein. Häufig sind auch mehrere Ursachen vorhanden. Wichtig ist es den Grund zu erkennen und diesen gezielt in der Physiotherapie zu behandeln. Bei bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise Parkinson, kann unterstützend mit Medikamenten therapiert werden. Bei anderen Erkrankungen wird das Gangbild durch Orthesen unterstützt.

Um das Gleichgewicht zu halten werden die Augen, die Gleichgewichtsorgane im Innenohr sowie Informationen über Arm- und Beinposition benötigt. Die Verarbeitung erfolgt im Kleinhirn. Deswegen kann jede Schädigung einer dieser Bereiche zu Störungen des Gleichgewichts führen. Die Ursache muss erkannt werden, um eine zielgerichtete Therapie einzuleiten. Hervorzuheben ist die Behandlung mit speziellen Balance-Trainern im Rahmen der Physiotherapie.

Schlafstörungen sind sehr häufig und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit. In der Folge leiden Lebensqualität und Alltagsfunktion. Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielfältig, ihre Behandlung aber in den meisten Fällen gut möglich. Im Rahmen eines ärztlichen Gesprächs und im Zuge der neuropsychologischen Betreuung kann den Ursachen auf den Grund gegangen werden. Dadurch wird das Erarbeiten von Lösungsansätzen möglich.